Pressemitteilung: Linke sieht Benachteiligung des ländlichen Raums durch die Tarifstruktur des Verkehrsverbundes Mittelsachsen
Die Linke im Kreistag Mittelsachsen hat am Donnerstag einen Beschlussvorschlag bei der Kreisverwaltung eingereicht, in welchem der Landrat aufgefordert werden soll, sich beim Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) für eine Überarbeitung des Tarifzonenplanes mit dem Ziel der Reduzierung der Tarifzonen bei Fahrten im ländlichen Raum einzusetzen.
Die Anpassung der Beförderungstarife im Verbund ab dem 1. April 2024 führt aus der Sicht der Fraktion vor allem für Gelegenheitsfahrer und für Fahrten über die Grenzen von Tarifzonen zu sehr unattraktiven Preisen. Im Vergleich, insbesondere mit der Stadt Chemnitz, wird dadurch die Benachteiligung der ländlichen Regionen im Verkehrsverbund weiter verstärkt.
Zum Beispiel durchquert man für eine Fahrt mit der Bahn von Mittweida nach Chemnitz laut der aktuellen Regelung jeweils drei Tarifzonen. Damit muss ab April 2024 7,80 € für eine Einzelfahrt bzw. 15,60 € für die Hin- und Rückfahrt bezahlen. Bisher war der Fahrpreis 6,90 € bzw. 13,80 €. Die gleiche Situation erleben beispielhaft Fahrgäste von Döbeln nach Leisnig oder von Freiberg nach Flöha. Will man von Döbeln oder Mittweida nach Freiberg reisen ist ein Verbundraumticket für 10,30 € die Einzelfahr oder 20,60 € für die Hin- und Rückfahrt nötig.
Im Gegensatz dazu können Nutzer des ÖPNV in der Tarifzone „Stadt Chemnitz mit allen Ortsteilen“ für 3 € eine Einzelfahrt und für 6 € ein Tagesticket erwerben, wobei die Fahrzeiten und Strecken innerhalb der Tarifzone zum Teil länger sind als die oben erwähnten.
Aus Sicht der Fraktion Die Linke kann dem immer weiteren Auseinanderdriften der Fahrpreise in Stadt und Land nur mit einer Reduzierung der Tarifzonen im Verkehrsverbund entgegengewirkt werden. Dies soll laut Torsten Bachmann von der Fraktion durch den Beschlussvorschlag angeregt werden und wieder zu akzeptablen Fahrpreisen für die Kunden des VMS führen. Auch sollten im Verkehrsverbund für alle Bürgerinnen und Bürger ein zumindest vergleichbares preisliches Angebot existieren, so Bachmann.